Monday, August 27, 2018

Die Englischfeier

Mein Zynismus gegenüber Shimada-san war wohl unbegründet, er ist ein freundlicher, älterer Herr der seine Lehrer gut zu behandeln scheint. Abgesehen vom Essen und Bier hat sich der Besuch aber auch noch gelohnt, da mir eine der Lehrerinnen von einem anderen Cafe erzählt hat, das anscheinend Lehrer einstellt. Bisher konnte ichs noch nicht erreichen, vielleicht habe ich aber ja heute mehr Glück. Auch mit ein zwei anderen Personen habe ich mich ganz nett unterhalten können. Im Allgemeinen war es bisher so, dass alle, mit denen ich zu tun und mich unterhalten hatte, sehr freundlich waren und ich mich meist auch noch gut mit ihnen verstanden hab. 
Sind also einfach alle Menschen die nach Japan reisen gut und meistens auf meiner Wellenlänge? Nein, wie bei so vielen Sachen kommt es auch bei neuen Kontakten auf den Kontext an. Lernt man jemanden inmitten einer fremden und neuen Umgebung, eines Abenteuers, kennen, wird mit der Person natürlich anders umgegangen, als wenn sie in einer anderen Person kennengelernt worden wäre. Das ursprüngliche Anschnupperritual wird deutlich vereinfacht, es gibt einfach viel zu bereden und zu besprechen, Eindrücke, Tipps, Pläne. Das Hirn denkt aber nur "Mensch, mit dem kann ich aber gut reden! Toller Kerl."

So jedenfalls meine Theorie. Vielleicht sind Weebs auch einfach nur intrinsisch gute Menschen.
Der Weaboo in  freier Wildbahn
Tatsächlich war einer der Ex-Lehrer auf der Feier ein richtig stereotypischer Weeb: fettige, mittellange Haare, leichte Hasenzähne und unter einem Deckmantel von pseudo-buddhistischer Philosophie die Überzeugung, er sei besser als andere. Okay, er hatte natürlich auch das Pech als Brite geboren zu werden. Aber trotzdem habe ich mich gut und lange mit ihm unterhalten können.

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