Saturday, September 1, 2018

Kamakura


Am dritten Tag sind wir dann in eine ehemalige Hauptstadt Japans, Kamakura, weitergefahren. Wie das bei solchen Städten eben ist, gab es hier dann sackviele Tempel. Was haben wir also die nächsten beiden Tage getan? Tempel angesehen. Dabei fand ich persönlich auch die Gärten meist sehr schön. Ich finde es ziemlich faszinierend, wie merkwürdig sich die Bäume verrenken und verdrehen. In solchen Momenten habe ich mir auch immer gewünscht, ich hätte die nötigen Kenntnisse über Photographie, um so etwas richtig einfangen zu können. Teilweise waren diese Bäume auch über 750 Jahre alt, was das ganze umso spannender gemacht hat.
Eine Sache, die auch sehr spannend war, war der Wanderweg zu einer der Sehenswürdigkeiten. Dieser ging insgesamt einige Stunden mit sehr viel auf und ab durch die, gefühlt, tiefste Wildnis. 


Inklusive Fahrrad!


"Tiefste Wildnis"
Was hat das ganze also so "spannend" gemacht? Abgesehen von der erdrückenden Hitze und lächerlichen Luftfeuchtigkeit besonders eines: Die verdammtem Viecher!
Als allererstes möchte ich über die Zikaden sprechen. Ich dachte Tokyo sei laut, aber die Natur ist wegen diesen Dingern ja noch viel schlimmer! Das sind wirklich Konzertlautstärken die eine Gruppe an Zikaden erreicht und mit der Zeit geht das echt auf die Ohren, ganz abgesehen von dem erdrückenden Gefühl, dass ihr Zirpen erzeugt.
Dann gabs auch noch diese lächerlich gefährlich aussehende Spinnen. Aus der Entfernung durfte ich sie auch ein paar mal betrachten, denn manchmal bauen die ihre Netze auf (Ausländer)-Augenhöhe. Es ist also regelmäßig passiert, dass ich ganz gemütlich meines Weges ging und plötzlich fast in so ein Viech gelaufen wäre! Und deren Spannweite reicht bis zu 10 cm! Abgesehen von Spinnen und Zikaden brummten auch gerne Fingerkuppenlange, orangefarbene Wespen um mich herum, die auch nicht gerade ungefährlich wirkten. Zusätzlich flogen auch noch Faustgroße, schwarze, Schmetterlingsähnliche Insekten herum, die auch gerne mal mit Vollkaracho auf mein Gesicht zuhielten. Irgendwann war mein Schritttempo dann ziemlich schnell und ich war recht genervt von der ganzen Erfahrung, aber nachdem kurz stehen geblieben bin und tief durchgeatmet hatte, konnte ich den letzten, recht schönen, Abschnitt des Wanderweges auch noch genießen. Am Ende war die Belohnung dann auch ziemlich groß:

11,4 Meter bei Baujahr 1252 sind echt nicht schlecht. Direkt aus dem Statuenbereich raus war ich dann in 5 Minuten bei der nächsten Bahnstation und in 20 Minuten beim Hostel, aber insgesamt hatte sich der Wanderweg doch gelohnt.

No comments:

Post a Comment